Ich bin Mann. Mit 5 war ich das erste Mal verliebt und hatte romantische Gefühle für ein Mädchen. Mit 11 habe ich angefangen zu mastrubieren, mit 19 hatte ich meine erste Freundin. Wenige Wochen nachdem wir zum ersten Mal intim waren, merkte ich, dass etwas seltsam war. Ich hatte gelernt, dass Männer mehr Lust auf Sex haben als Frauen. Gleich in meiner ersten Beziehung war es umgekehrt. Ich verlor den Spaß am Liebesspiel. Heute habe ich seit 17 Jahren dieselbe Partnerin. Ich bin nicht mehr verliebt. Und ich habe Lust auf Sex mit ihr. Was ist in der Zwischenzeit passiert? In diesem Artikel spreche ich darüber, was der Schlüssel für die Veränderung war.
Damals war ich frustriert vom Liebesspiel. Ich war schnell erregt, wollte dann schnell immer mehr und kam auch sehr schnell zum Höhe- und Endpunkt. Meine Freundin damals fand das am Anfang “süß”, wurde dann aber bald sauer. Sie hatte keine Zeit, unser Liebesspiel zu genießen, geschweige denn selbst zum Höhepunkt zu kommen. Ich sah, wie sie kaum Probleme hatte, ihre Lust oder sogar ihren Orgasmus zu kontrollieren, während ich Null Kontrolle hatte. Ich dachte, es läge an ihr oder an unserer Beziehung. Ich dachte, der Grund läge in unserer Unterschiedlichkeit. Doch in Wirklichkeit war ich tief frustriert, weil ich meine sexuelle Energie nicht unter Kontrolle hatte.
Bald hatte ich wieder mehr Spaß am Masturbieren als am Sex mit meiner Freundin. Ich fantasierte mit anderen Frauen, obwohl ich wenige Monate vorher der festen Überzeugung war, dass ich ALLES dafür tun würde, um mit dieser Frau zusammen sein zu dürfen und immer nur sie lieben würde. Ich war völlig verwirrt. Ich verurteilte mich selbst schwer dafür, dass ich masturbierte während ich mit meiner Traumfrau Sex hätte haben können. Schließlich WOLLTE sie. Ich wusste damals nicht, dass genau in dieser Verurteilung der Kern meines Problems sichtbar wurde.
Obwohl ich mich verurteilte, konnte ich das Masturbieren nicht lassen. Es war so einfach, mich selbst zu befriedigen. Ich konnte es in dem Rhytmus tun, in dem ich es gewohnt war. Also Bild von nackter Frau her (besser von mehreren), Erektion und Ejakulation. In 3 bis 5 Minuten war alles erledigt. Befriedigt. Druck abgebaut. Wieder zum Tagesgeschäft. Aber ich hatte doch keine Kontrolle über diese Energie. Je mehr ich masturbierte, desto mehr übernahm sie die Macht über mich.
Es soll Männer geben, die mit ihrem Penis sprechen, als sei er ein eigenständiges Wesen. Das tat ich nicht. Ich hasste ihn zu sehr, als dass ich eine Unterhaltung mit ihm anfangen wollte. Was für ein Horror. Da wohnte eine Macht in mir, die ich nicht kontrollieren konnte. Sobald ich ein bisschen Ruhe hatte, bekam ich Lust zu masturbieren, sogar, wenn ich hinter den Büchern saß oder Aufgaben löste, klopfte die Lust auf einmal an.
Doch in dem Moment, als ich mit meiner Freundin zusammen war, versteckte sie sich. Meine eigenen Sex-Erfahrungen hatten sie verscheucht. Ich wollte mit ihr zusammen lieber auf der Couch einen Film sehen, als wieder und wieder diese Frustration im Liebesspiel zu erleben. Auch nicht das Hochfühl bei der Ejakulation war ausreichend, um mich in Sex-Stimmung zu versetzen… Was ich alles falsch machen konnte (in meinen und in ihren Augen), vor allem der Orgasmus selbst! Er war per Definition IMMER zu früh. Ich erinnere mich, dass ich bei einem Liebesspiel sogar zweimal VOR ihr kam. Da wurde sie richtig sauer. Vor allem verurteilte ich mich selbst.
Ich hatte niemanden, mit dem ich diese Dinge teilen wollte. Also schwieg ich darüber und begrub sie tief in meinem Inneren. Ich gab ihnen keine Bedeutung. Das schmerzte zwar, aber ich lernte, den Schmerz auszuhalten. Dass meine Liebesbeziehung sich immer mehr auflud mit Streit, schlechter Laune, Schuldvorwürfen gegen mich (die ich bis zu einem gewissen Maß auch auszuhalten lernte), Eifersucht, Scham und Frust, führte ich darauf zurück, dass wir einfach zu unterschiedlich waren. Insgeheim beschuldigte ich sie auch, egoistisch zu sein. Sogar viele Jahre nach der Trennung glaubte ich noch, sie habe mich nie wirklich gewollt, geschweige denn geliebt.
Ich verlor in dieser Liebesbeziehung viel Selbstvertrauen. Und die Hoffnung, dass Liebesbeziehungen dauerhaft funktionieren können.
Wie ich heute, jenseits der 40, eine lustvolle Liebesbeziehung mit der Mutter meiner 3 Kinder führen kann, hätte mir damals jemand erklären sollen. Ich wäre ihm mehr als dankbar gewesen. Es hätte mir viele Jahre meines Lebens mit schlaflosen Nächten, so viel Schmerz, Angst und Selbstzweifel erspart.
Ich werde hier nicht im Detail erklären, wie es geht. Doch gebe dir hiermit den Code: Es ist möglich. Du kannst eine lustvolle Liebesbeziehung führen, auch nach vielen Jahren der Ehe. Es gibt sooooo viel Entwicklungspotential in einer Liebesbeziehung, wie wir uns heute noch gar nicht vorstellen können. Und du kannst deine sexuelle Energie kontrollieren. Sie wird dich in deinem Familienglück unterstützen, Gesundheit und Lebensenergie spenden, wenn du sie liebevoll behandelst und zähmst.
Und du musst dafür keine Kurse in Konflikt- oder Beziehungsmanagement besuchen, eine besonders spirituelle Lebensweise führen, oder sich so oder so ernähren. Ich sehe so viele Männer, die sich im Breathwork, Yoga, Tantra, Ernährung, Gewaltfreie Kommunikation oder Männerarbeit hervor getan haben, sogar richtig erfolgreich sind, und doch genau da struggeln: In ihrer Liebesbeziehung.
Und der Kern des Problems liegt meistens (wenn nicht immer) in der ureigensten Motivation, eine Liebesbeziehung zu führen: In der Sexualität. Sie ist so zugedeckt von Scham, Schuld und Angst. Und wir merken es nicht einmal. Denn die sexuelle Energie ist dermaßen stark, dass sie sich immer wieder auf die eine oder andere Art, ihren Weg bahnt. Nur macht sie uns dann, wenn wir sie nicht kontrollieren können, eher Angst als Freude. Sie vetärkt, wie in meinem Fall, das Gefühl von Scham und Schuld, statt es zu heilen.
Nur, da uns in unseren Kulturkreisen nie jemand hinreichend gezeigt hat, wie wir mit unserer sexuellen Energie umgehen können, wie wir sie nutzen können, fehlen uns sehr bald Perspektiven für unsere Liebesbeziehungen. Doch ohne Vision, ohne Perspektiven, stirbt jede Liebesbeziehung früher oder später.
Die sexuelle Energie in uns Männern, sowie in den Frauen auch, ist mächtig. Du willst ab heute ihre Macht kontrollieren, damit sie dir nutzen kann und nicht, wie ein Wasserschlauch unter Druck und ohne Halt sich dort entlädt, wo sie will? Kontaktier mich hier!