Woran liegt es, dass in so vielen Partnerschaften Intimität und der sexueller Kontakt kaum vorhanden ist? Menschen bleiben bei Betriebsfeten bis zum Schluss, verheddern sich im Beziehungsstreit oder liegen nachts ewig mit Trennungsgedanken wach, und lassen dadurch potentiell Zeit für Intimität und Sex mit dem Partner verstreichen. Zeit für die höchste Konzentration an Chi, an Lebensenergie, im eigenen Körper, die wir in diesem Leben erfahren können? Meist ist es ja auch nicht der Zeitmangel, der einen davon abhält, denn wenn ein neuer attraktiver Partner daherkommt, spielt Stress oder Zeitmangel doch keine Rolle mehr. Bleibt die Annahme, dass viele den Sex mit dem Partner eben nicht wirklich genießen können. Was braucht es also für wirklich guten Sex?
Ich dachte viele Jahre, ich hätte kein Problem mit meiner Sexualität. Die sei doch ganz in Ordnung und ich hätte ja auch guten Sex. Doch in meinen Liebesbeziehungen wurde ich immer wieder mit denselben Mustern konfrontiert. Libidoverlust wenige Monate nach dem ersten Sex. Eine frustrierte und eifersüchtige Partnerin. Zeitweise hatte ich mehr Sex mit mir selbst, mit Pornos oder Fantasien, als mit meiner Freundin. Scham- und Schuldgefühle bei der Selbstbefriedigung oder wenn ich es auf einen Seitensprung anlegte.
Raquel war sehr feinfühlig. Vor ihr konnte ich alle diese Themen nicht verstecken, obwohl ich sie sogar vor mir selbst geheim hielt. Sie spiegelte mir meinen Themen mit Sätzen, wie
“Ich vertraue dir nicht!”
“Du kannst mir nicht zeigen, dass ich deine Nummer 1 bin!”
“Hier hat keiner Lust auf Sex!”
Trotz allem glaubte ich, es sei mehr oder weniger alles in Ordnung in meinem Sexleben. Das seinen Beziehungsthemen, die irgendwie mit Kommunikation oder Geduld in den Griff zu kriegen seien.
Heute kann ich das große Glück fühlen, das zwischen mir und Raquel vor und nach einer erfüllten Intim-Session frei werden. Ich fühle Schmetterlinge im Bauch und im Herzen, tiefe Entspannung, tiefe Verbundenheit und die Lust auf Sex mit ihr nimmt höchsten etwas ab, wenn sich Stress in meinem Kopf breit macht, geht aber nicht so weit zurück, wie vorher.
Wir nannten es die Aktivierungsenergie, die zu überwinden war, um eine neue Sexsession zu initiieren. Ich ziehe mal ein Bild vom Skifahren heran, um das zu verdeutlichen. Früher hat sich das so angefühlt, als müsste ich 1 Stunde meine Ski den Berg hochtragen, um dann 5 Minuten Spaß bei der Abfahrt zu haben. Heute fühlt es sich an, wie eine Pistenlandschaft, die sich über mehrere Bergketten ausdehnt ohne Warteschlange an den Liften. Heute ist mir klar, dass der Libidoverlust früher daher kam, dass es mir bald zu anstrengend war, immer die Berge hochlaufen für ein bisschen Spaß.
Bleibt jetzt die Frage, wie geht guter Sex? Wie kann er erreicht werden und was braucht es dazu?
1. Gute Verbindung zwischen Herz und Sex. Das bedeutet, dass du dem Partner nicht nur beim Sex, aber besonders dann, wirklich dein Herz öffnen darfst, ihm auch Seiten zeigen darfst, die dir an dir selbst, deiner Sexualität nicht gefallen. Was ist dir wirklich peinlich, was würdest du lieber vor ihm verstecken. Bei mir zum Beispiel, dass ich mir Pornos reinziehe und dabei masturbiere, während ich doch eine Sexpartnerin habe, die sich sogar nach meiner Lust sehnt.
2. Ein gesundes Selbstbewusstsein. Du darfst sein, wie du bist. Du musst nicht deinem Partner gefallen, sondern dir selbst. Raquel und ich sind irgendwann drauf gekommen, dass wir uns selbst das Leben schwer gemacht haben, weil wir uns immer ein Hintertürchen offen gelassen haben, unsere Beziehung zu öffnen. Raquel dachte, ich wollte eigentlich eine offene Beziehung und bereitete sich mir zuliebe darauf vor. Ich dachte, ihr Seelenweg führte sie eigentlich in die Richtung, mehrere sexuelle Beziehungen gleichzeitig zu haben und wollte die Option deshalb nie ganz außen vor lassen. DIe Frage ist aber doch: Was willst ich wirklich? Und dafür gehe ich dann. Und nicht selten ist das genau das, was der Partner sich wünscht.
3. Gute Beziehung zum eigenen Körper: Lerne, dich selbst zu lieben. Ich weiß. Es geht immer noch schöner, noch sexier. Ich kann immer noch eine Ecke an meinem Körper finden, die ich nicht so leiden kann. Ist nicht wichtig. Du bist perfekt, so wie du bist. Schönheit wird dir frei Haus bei der Geburt mitgeliefert. Du darfst sie nur erkennen
4. Gute Beziehung zur eigenen Sexualität: Wir bekommen viele Programme aufgespielt, die uns ein negatives Bild unserer Sexualität vermitteln. Ich hatte eine Partnerin, die Yonis und Penisse ekelig fand. Die allermeisten Frauen haben Hemmungen, ihren Körper zu kleiden oder sich so zu bewegen, dass es Männer antörnen könnte. SOgar vor dem eigenen Partner. Ich selbst hatte das Vorurteil, dass ein erigierter Penis ein Symbol von Gewalt ist. Ich spürte große Scham, wenn andere Menschen meinen erigierten Penis sehen könnten. Meine erste Ejakulation mit meiner damaligen Freundin war mir furchtbar peinlich. Jede Art von Ekel, Scham oder Schuld in Bezug auf deine Sexualität darf heilen, wenn du befreiten, erfüllten Sex erleben willst.
5. Unlearning Sex: Die meisten in unserer westlichen Welt haben unsere Vorbilder für Sex in der Pornografie. Entweder direkt oder indirekt werden wir mit dem ideal einer Frau, die über Stunden derart stöhnt, als habe sie einen Höhepunkt nach dem anderen und das Ideal eines Mannes, der praktisch unbegrenzt lange den Koitus betreiben kann. Im Prono wir “performt”. Bei Hollywood gibt es dann noch die maximale Romantik, die wir insgeheim in unserer Partnerschaft erwarten. Wir dürfen alle diese Vorbilder ablegen, komplett neu beginnen und uns komplett aufs körperliche Fühlen zurück besinnen.
6. Vertrauen. Echtes Vertrauen wächst in einer dauerhaften Beziehung. Anfangs kann der Sex sehr heftig sein und auch als sehr angenehm und leicht empfunden werden. DOch es schwingt gleichzeitig auch etwas Angst mit: Will der Partner mich wirklich? Oder wird er bei der nächsten Herausforderung verschwinden? Will er mich wirklich so, wie es aussieht, oder sieht er mich gerade durch die rosarote Brille? Für echtes Vertrauen dürfen auch die Dinge auf den Tisch gekommen sein, die du am Partner nicht so attraktiv findest und er an dir. Und die ein oder andere Herausforderung darf schon gemeinsam gemeistert sein.
7. Gute Kontrolle deiner sexuellen Energie: Lust lässt sich steuern. Auch Männer können entscheiden, wann sie ejakulieren wollen und wem sie tatsächlich ihre lustvolle Aufmerksamkeit schenken. Ich dachte lange Zeit, das sei nicht möglich oder wenn, dann sei es schwer, bestimmt noch schwerer als aufzuhören, Brot und Zucker zu essen. Doch in Wirklichkeit ist es relativ einfach. Und die Entscheidung, das zu kontrollieren, hat mir die Macht zurückgegeben, die stärkste Konzentration an Lebensenergie zu kontrollieren, die sich in meinem Körper manifestieren kann: Meine sexuelle Energie.
Du merkst schon, einige von diesen Punkten setzt man nicht eben mal an einem Tag um. Also, möglich wäre es vielleicht schon. Doch in der Regel braucht es an der ein oder anderen Stelle einen etwas längeren Atem. Deshalb hier noch eine Geheimzutat: Dran bleiben! „Ausdauer schlägt Sprint“, wie einer meiner Mentoren sagt. Du willst tiefer eintauchen? Du wünschst Dir Unterstützung bei der Umsetzung? Komm in ein kostenfreies Gespräch mit mir, einen Deep Intimacy Talk. Buch einfach hier deinen Termin!