Das Thema, dass Frauen weniger Lust empfinden, Sex zu machen, ist uralt. So wie falsch verstanden. Aber weniger bekannt ist, dass Männer auch “die Lust verlieren”. Auch in vielen bewusten Partnerschaften, wo Mann und Frau sich zum Sex verabreden. Und auch, wenn die Frau Lust hätte und gerade freie Zeit und freier Raum wäre, um es zu tun. 

Dabei hat sowohl die Frau als auch der Mann Lust auf Nähe und Lust, Sexualität zu leben. Nur anscheinend nicht mit dem Partner. Nicht selten wird zu Hilfsmitteln gegriffen. Der Mann sucht z.B., bevor er Sex mit seiner Fraun haben will, (Porno-)Bilder im internet um sich geil zu fühlen und das Spiel mit der Partnerin anfangen zu können. Während die Frau wartet, dass er geil wird.

Für die Frau ist das eher abtörnend und erniedrigend. Trotzdem wird es oft akzeptiert. Obwohl ich eine Frau in meiner Praxis hatte, die nach so einer Szene derart durcheinander war, dass ihr Mann Raquel eines Abends anrief, damit sie seine Frau beruhigen sollte.

Was bedeutet das? Was steckt hinter diesem ganzen Theater? Wenn Menschen zu mir kommen und anfangen sich zu beschweren, dann so:

“Er sieht mich gar nicht! Ich kann mich nakt vor ihm ausziehen und tanzen. Das lässt ihn völlig kalt.”

“Sie will nicht! Sie weist mich ab und stößt mich zurück. Ich komme mir schon vor, als wäre ich übertrieben sexgeil und abnormal.”

Das spiegelt genau das wieder, was wir tausend mal in unserer eigenen Beziehung erlebt haben. Ich wünsche mir eine Frau, die Freude ausstrahlt, nett zu mir ist, von mir begeistert ist und die beim körperlichen Kontakt möglichst schnell geil wird. Raquel wünschst sich einen Mann, der ihre Weiblichkeit sieht, sie begehrt, ihr das auch zeigt, dabei aber nicht aufdringlich oder vorschnell bei der Sache ist.

In unserer Beziehung hat das zu viel Frust in der Beziehung geführt. Viele Männer sehen Raquel jetzt in den sozialen Medien und denken, sie sei schon immer so großzügig mit ihren weiblichen Reizen umgegangen, wie heute. Und mit Sicherheit noch viel mehr mit ihrem Partner. Weit gefehlt. Darüber hat sie im letzten Artikel geschrieben.

Im ersten Jahr waren wir beide mehr als zufrieden mit dem gemeinsamen Sex. Doch spätestens als wir in die gemeinsame Wohnung zogen, kam es zu den ersten Frust-Erlebnissen. Raquel beschwerte sich, dass ich in der Wohnung einfach an ihr vorbeilaufen konnte, ohne ein Wort oder eine Geste in ihre Richtung. Oder, dass ich abends einfach so neben ihr einschlief, ohne auch nur den Versuch einer Annäherung zu machen.

Sie beschwerte sich immer häufiger, dass hier niemand Lust auf Sex hatte. Sie selbst schloss sich da mit ein. Ich entgegnete anfangs noch, dass das nicht stimme. Nur, wenn ich mal einen Versuch machte, hatte sie bestimmt gerade keine Lust. Später entgegnete ich gar nichts mehr, weil ich keine Lust auf Streiten und Diskussionen hatte. Das merkte Raquel und machte mir dann Vorwürfe a la “Wenn ich mich nicht beschweren würde, gäb es hier bald gar keine Intimität oder Sex mehr.”

Und als wir dann noch Kinder bekamen, die Zeit noch knapper wurde und die Sorgen und der Stress größer, schien unsere Intimbeziehung einen langsamen, qualvollen Tod zu sterben. Qualvoll, weil mit dem Frust über das Verhalten und die Ignoranz des Partners der Streit zu- und das gegenseitige Vertrauen abnahm (“Wo findet der Partner denn jetzt wohl den Spaß und Sex, den er einmal mit mir geteilt hat?”).

Bald fühlte ich mich zu einer anderen Frau hingezogen, bald war es Raquel, die die Aufmerksamkeit und die Lust in einem anderen Mann fand. Erst neulich sagte sie mir wieder. “Dieser Mann sah dir äußerlich so ähnlich. Das einzige, was ich bei ihm suchte, war seine Lust… Wie er mich ansah… das Gefühl, begehrt zu werden. Auch wenn ich dachte, dass das bestimmt bald verflogen sei, wenn er erst einmal mein Partner wäre.” 

Da steckten wir nun in unserem Beziehungsdilemma. Wir wollten unsere Beziehung aufrecht erhalten. Gemeinsam Familie leben. Wir liebten einander. Wir waren einander so wichtig geworden. Gleichzeitig fehlte etwas. Die Lust. Und je mehr die Lust und der intime Kontakt verschwanden, desto mehr wuchs das Misstrauen und der Streit.

Nun ist es leider so, dass es kaum Paare gibt, die aus diesem Dilemma jemals herausgefunden haben. Entweder beenden sie die Beziehung irgendwann, mehr oder weniger frustriert. Oder die Partner arrangieren sich mit dem bisschen Intimität, das sie teilen. Wo, wie oder wie oft der Partner sonst seine Sexualität auslebt, darüber wird meist nicht gesprochen, oder nur, wenn es zu offensichtlich wird. 

Dann drängt sich natürlich die Frage auf: “Ist es überhaupt möglich, in so einem monogamen Verhältnis mit Kleinfamilie usw. zusammenzuleben?“ Das ist eine berechtigte Frage. Raquel und ich haben uns damit jahrelang auseinandergesetzt, probiert, sind zu Forschungsplätzen und Communities gereist, wo Polyamorie und offene Beziehungen das Normal waren.

Wir haben dort nicht gefunden, was wir wirklich wollten. Unser Herz ist nicht aufgegangen. Aus heutiger Sicht, haben wir uns mit der Frage, ob wir sexuelle Beziehungen mit anderen Menschen zulassen wollen oder nicht und die jahrelange Unklarheit, das Nicht-Entscheiden, unsere Beziehung nur noch mehr belastet. Aber das ist noch eine Geschichte für sich.

Das Wichtige ist, dass wir herausgefunden haben, wie es möglich ist, die Lust in der Partnerschaft wieder zum Brennen zu kriegen. Wie wir mit unserer Frustration umgehen können und wie wir, ohne es zu erzwingen, in dem Partner genau diese Dinge wieder entdecken, die wir uns wünschen. Raquel fühlt sich mehr als Frau gesehen und begehrt denn je. Ich finde zu Hause eine Frau, die sich mega sexy zeigt und gleichzeitig freundlich und begeistert von mir ist. 

Gleichzeitig haben wir so viele Spielformen im Sex antwickelt, dass der Orgasmus praktisch tagelang oder wochenlang dauert, wenn auch unterbrochen von vielen Alltagssituationen und -aufgaben. Es braucht gar keine Verabredung mehr zum körperlichen Austausch, weil es immer wieder, auch zwischendurch passiert und sich ständig weiter entwickelt. Eigentlich fühlt es sich an, wie eine dauerorgasmische Partnerschaft, in der die Lust gar nicht mehr verschwindet. 

Das Ficken, der Koitus, steht gar nicht im Vordergrund, passiert aber viel öfter und dauert viel länger als früher. Der Höhepunkt beider ist nicht das Ziel, und passiert gerade deshalb viel öfter. Die Frage, ob wir genug für den Partner sind, ob wir gut genug oder lang genug performen können beim Sex, wird immer unwichtiger, während gleichzeitig die Performance immer mehr dem entspricht, was wir uns immer gewünscht haben.

Was ist das Geheimnis von so einer sexuell vollen und erfüllenden Liebesbeziehung, die außerdem so viel Entwicklungspotential hat? Kannst du das auch erleben? Ja, jeder kann so eine Beziehung erleben und jeder hat es verdient und sollte es erleben. Denn für mich ist es das wunderbarste, was mir in meinem Leben passieren kann. Hier habe ich die 6 Punkte zusammengefasst, die Schlüssel zu deiner sexuell erfüllenden Liebesbeziehung:

 

1. Selbstliebe: Ohne die geht es gar nicht. Du darfst dich mit deiner Geschichte und deinem Charakter genauso wie deinen Körper immer mehr lieben. Merke, dass dein Partner ein guter Spiegel für deinen Stand der Selbstliebe und dein Selbstbewusstsein ist. Anerkenne dich für den Punkt, an dem du schon stehst und die Fortschritte, die du im Prozess gemacht hast. Dich selbst zu lieben.

2. Das Liebesspiel mit dir selbst. Wichtig für dein Sexleben ist auch das Liebesspiel mit dir selbst. Dieses Thema wird noch mindestens einen weiteren Artikel füllen. Wichtig ist hier: So wie du mit dir selbst spielst, wirst du auch mit deinem Partner spielen. Wenn du die Verhaltensweise auch unbewusst überträgst.

3. (sexueller) Fokus. Ich kann andere Frauen anschauen, ihre Schönheit und ihre Sexyness sehen. Wenn damit eine Erektion oder eine Ejakulation verbunden ist, gebe ich da viel Energie hinein. Ich sage dem Universum, dass ich diese Frau oder zumindest eine mit ähnlichen Eigenschaften will. Das entfernt mich von meiner Partnerin. Wenn ich das oft mit verschiedenen Frauen in der Realität,  in der Fantasie oder durch Bilder tue, verliere ich den Fokus. Das Universum weiß nicht, was es mir liefern soll. Das kreiert Chaos in meinem Sexleben, Verwirrung und Misstrauen meiner Partnerin mir gegenüber und Trennung bzw. es reduziert die Chancen auf eine feste Bindung.

4. Klarheit. Oben habe ich bereits unsere Geschichte mit Polyamorie erzählt. Es ist wichtig, Klarheit darüber zu haben, was du willst. Um das auch klar zu kommunizieren, braucht es deine Selbstliebe und dein Selbstvertrauen.

5. Dem Herzen folgen. Viele zerbrechen sich den Kopf, was sie denn jetzt eigentlich wollen. Welche Form der Beziehung, welchen Partner? Und wenn sie einen Partner haben, zweifeln sie, ob es der richtige ist. Die Antwort ist ganz einfach: Du fühlst es in deinem Herzen. Es hüpft bei einem Ja, es verkrampft sich bei einem Nein. Und du fühlst dein Herz umso stärker, je öfter du Entscheidungen mit dem Herzen triffst. 

6. Der feste Glaube, dass es für dich passieren wird. Unser Ego verführt uns oft zu Gedanken wie: “Für mich ist das nicht möglich. Für andere vielleicht, aber ich habe nicht so ein Glück. Ich bin nicht so hübsch, ich bin nicht so mutig, blala…” oder “Jetzt hat mir das Universum diesen Partner präsentiert und mein Herz sagt “Ja” zu ihm. Aber so eine Beziehung, wie ich sie mir wünsche, wird er niemals wollen” Glaube an dich! Glaube an deinen Partner! So wie bei uns, können in deiner Beziehung auch Wunder passieren

Und da ist wo wir euch begleiten. Das Spiel mit diesen Schlüsseln, das Spiel zwischen dir und deinem Partner zu erkennen und so zu verändern, dass es Euch beide antörnt und ihr es beide genießen könnt.

Es geht nicht darum, eine Liste von a, b oder c abzuarbeiten oder auszuprobieren. Es ist die Kunst, sich selbst und gemeinsam in dem Spiel jeden Tag mehr zu genießen. Zu beobachten, wie die Lust wieder erwacht. Die Lust nicht nur auf den Körper des Partners, sondern auch auf dich selbst, auf das Spiel, auf das Leben in so einer genialen Partnerschaft. So viel Lust, dass es leicht ist, dass der eine den Raum hält für die andere. Und anders herums. Dabei begleiten wir. Dich als Frau. Dich als Mann und Euch zusammen als Paar .

Wir werden euch nicht beim Sex begleiten. Wir werden dir helfen, die Knoten platzen zu lassen, damit du den Raum und das Spiel zu zweit mit deinem Partner genießen darfst. Du wirst, so wie wir auch, selbst überrascht sein, welche Lust zwischen euch war, hinter Schloss und Riegel versteckt. Lüfte das Geheimnis deiner Lust! Jetzt. Der erste Schritt ist ein kostenfreier Deep Intimacy Talk mit mir. Buche jetzt hier deinen Termin!